Lotte, 40: Selbst ich Angsthase habe es überstanden

Lotte, 40: Selbst ich Angsthase habe es überstanden

Meine Zahnärztin erzählte mir schon seit drei Jahren, dass die Zähne raus müssten. Ja, irgendwann mal.. als dies Frühjahr von einem auch noch ein Stück abgebrochen ist war es dann soweit. Termin im Oktober. Aber ich hatte ziemlich Husten, so daß der Termin „leider“ abgesagt wurde.

Anfang Dezember bin ich dann nachts einige Male vor Schmerzen aufgewacht. Also hin zum Kieferchirurgen der es unter Vollnarkose machen sollte. Er meinte schon vorher es wird kein Spaß, deshalb auch Vollnarkose. Termin 11.12. Toll, so dicht vor Weihnachten. Aber die Aussicht Weihnachten ohne Schmerzen zu verbringen war auch nicht schlecht. Nach dem Gespräch mit dem Anästhesisten ging es auch zügig los. Ich glaube mir ging es noch nie so schlecht wie vor der OP. Das einschlafen ist ja auch komisch. Allein das Gefühl der völligen Fremdbestimmung ging mir total gegen den Strich.

Als ich aufgewacht bin hatte ich so schlechte Laune wie noch nie. Es tat nichts weh, aber es war ein ganz blödes Gefühl. Dann machte mein Kreislauf schlapp. Ich zitterte wie blöd am ganzen Körper. Es gab dann erstmal einen halben Liter Kochsalzlösung. Dann lag ich da nicht eine halbe Stunde im Aufwachraum sondern fast zwei. Als dann jemand fragte ob ich nun fit sei, hätte ich ihn umhauen können. Alles tat irgendwie weh, der ganze Kiefer. So muss sich ein Boxer nach dem Kampf fühlen. Und im Rachen ließ die Betäubung nach. Ein Gefühl als wenn man nicht mehr richtig Luft bekommt.

Die OP dauerte übrigens etwas über eine Stunde. Alle Zähne schauten zwar raus, aber die unteren haben sich ziemlich gewehrt, so dass noch geschnitten werden musste. Außerdem waren es Riesendinger und sehr dicht am Nerv. Mein Mann hatte Kühlis mit, die gleich im Auto zum Einsatz kamen. Zu Hause legte ich mich erstmal hin. Zwei Stunden später gab es Hühnerbrühe mit Strohhalm. Danach war der Geschmack von Blut endlich nicht mehr so stark. Ich habe sehr viel gekühlt und Eiswürfel aus Salbeitee gelutscht. Dazu alle halbe Stunde Arnica Globuli. Ganz bisschen war es geschwollen. Unten links wurde es etwas blau.

Am nächsten Tag zur Kontrolle hieß es alles o.k Es gab Suppenund Püriertes. Toll, was sich alles Pürieren lässt. Trotzdem habe ich drei Kilo verloren. Aber kurz vor Weihnachten gar nicht schlecht. Ich hatte die ganze Zeit ziemlich Schmerzen. Ohne Ibuprufen ging gar nichts. Die Wunden selbst taten gar nicht so weh. Der ganze Kiefer schmerzte und die Zähne daneben taten tierisch weh. So ein fieses Ziehen ganz bis nach unten. Schmerzmittel half manchmal nur zwei Stunden. Aber es war zum Glück nie soooo schlimm, dass es nicht zum aushalten war. Die Wunden waren genäht aber trotzdem waren riesige Krater da. Und due Fäden waren irgendwie von innen an der Wange fest. .. ich war mir schon sicher dass ich Weihnachten nichts essen könnte was es so geben würde.

Am 20. Wurden die Fäden gezogen. Alles war soweit in Ordnung. Ab da wurde es ganz schnell besser und die Schmerzen hörten auch auf. Zu Weihnachten konnte ich dann auch die Gans essen! Die Löcher sauberhalte geht super mit einer ganz normalen Spritze. Wasser rein, ein paar mal abdrücken und fertig. Ich kann nur jedem empfehlen, alle vier zZähne auf einmal machen zu lassen. Ich wäre kein zweites Mal hingegangen. Und im Nachhinein betrachtet war es alles nicht so schlimm wie es mir in der Zeit vorkam.



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