Im Alter von 27 Jahren eröffnete mir meine Zahnärztin, dass alle vier Weisheitszähne raus müssten und schickt mich zu einem Kieferchirurgen. Ein AOK-Vertrauenszahnarzt bestätigte ihre Meinung. Die Weisheitszähne waren nicht durchgebrochen und nur auf dem Röntgenfoto sichtbar.
Der Kieferchirurg zog mir zuerst die zwei linken Weisheitszähne bei lokaler Betäubung. Diese wirkte leider nicht perfekt, aber es war auszuhalten. Er brauchte ca. 20 Minuten. Danach wollte ich noch in die Vorlesung. Als die Spritzen nachließen, musste ich zwei Schmerztabletten nehmen, bis ich halbwegs schmerzfrei war. Zwei Tage später hatte ich ein blaues Auge, blaue Flecken, die bis zum Hals runter gingen und fühlte mich trotz Schmerztabletten hundeelend. Der Kieferchirurg sagte, dies sei „im Bereich des Normalen“, verschrieb mir aber bessere Schmerztabletten. Eine Woche später war ich wieder fit, der Kieferchirurg zog die Fäden und meinte, „jetzt lassen Sie sich noch einen Termin für die anderen zwei Weisheitszähne geben.“ Ich beschloss, die verbliebenen zwei Weisheitszähne in Ruhe zu lassen.
Drei Jahre später schob der Weisheitszahn rechts unten und infizierte sich. Ein Zahnarzt stellte ihn noch mit Antibiotika ruhig, kurz darauf ließ ich ihn ziehen. Der Zahnarzt traute sich die Extraktion selber zu. Er brauchte für einen Zahn über 20 Minuten, danach brauchte ich ein Taxi für die Heimfahrt. Dafür verlief die Heilung ohne Komplikationen. Den vierten Weisheitszahn wollte der Zahnarzt nicht ziehen. „Wer weiß, vielleicht können wir in 20 Jahren eine Brücke dranhängen?“
So viel zum Thema „die müssen alle vier raus, und zwar bald!“
Die Weisheitszähne habe ich alle drei ausgekocht und zu Schlüsselanhängern verarbeitet.