Jonas, 19: Die Spritzen waren das Schlimmste

Jonas, 19: Die Spritzen waren das Schlimmste

Es hat alles im März dieses Jahres begonnen. Ich hatte einen Termin bei meinem Zahnarzt für eine Routinekontrolle und eine PZR. Nach der Kontrolle wollte der Arzt auf Nummer sicher gehen und ein Röntgenbild machen. Nach der Auswertung dieses Bildes kam dann für mich die Schocknachricht: Alle 4 Weisheitszähne müssen raus. Alle 4 liegen schief, können deshalb nicht durchbrechen und könnten somit später zu Abszessen, Zysten oder Wurzelkaries führen.
Im ersten Moment war es für mich wirklich wie ein Schock, da ich da schon viele Horrorgeschichten gehört habe und auch eine Bekannte durch diese OP durch musste und mit riesigen Hamsterbacken rumlief und nicht richtig sprechen konnte.

Ich habe mir dann zügig einen Termin zur Vorbesprechung beim Kieferchirurgen geholt. Bei diesem Termin hat der Arzt mir viel erzählt und mir auch größtenteils die Angst genommen. Ich habe mich dafür entschieden, jede Seite in einer einzelnen Sitzung entfernen zu lassen, unter örtlicher Betäubung. Am 2. Mai war es dann also soweit und mir wurde erst die rechte Seite entfernt.
Die OP lief eigentlich problemlos ab. Der Arzt kam herein und hat mir die Betäubungsspritzen verabreicht. Und das war auch schon das Schlimmste an der ganzen OP. Ich fand es richtig eklig und extrem unangenehm, wenn die Spritze reinsticht, immer tiefer geht, dann noch bewegt wird und das Mittel eingespritzt wird. Nach 15 Minuten Wirkzeit begann dann die Operation. Ich hatte erst ein wenig Angst, dass ich doch was merke, aber ich hatte keinerlei Schmerzen. Das Einzige was ich gemerkt habe war der Druck, als der Arzt die Weisheitszähne rausgezogen und rausgehebelt hat. Mehr aber auch nicht. Ich konnte dann beruhigt nach Hause gehen, auch nach dem Abklingen der Betäubung hatte ich keine Schmerzen, sondern nur noch ein Druckgefühl von der Schwellung.
Ich habe mich dann in den folgenden Tagen halbwegs regelkonform verhalten, also kein Alkohol, kein Kaffee, keine Cola etc., sondern nur Wasser. Auch auf Milchprodukte habe ich in den ersten 3 Tagen verzichtet, hab dann aber damit wieder losgelegt und hatte keine Probleme damit. Soweit ich das beurteilen kann hat sich die Schwellung nach der OP nicht weiter verschlimmert, sondern blieb ca. 3 Tage so und nahm dann wieder ab. Die verschriebene chlorhexidinhaltige Mundspülung habe ich nach jeder Mahlzeit eingenommen um auch nur die Möglichkeit einer erneuten Entzündung zu verhindern, habe mit dem Spülen auch schon vorsichtig am Abend des OP-Tages angefangen und hatte keine Probleme damit.
Die Fäden wurden genau eine Woche später gezogen, die Heilung verlief problemlos und ab diesem Tag konnte ich auch wieder beruhigt Alkohol trinken ohne Probleme hervorzurufen.

So, heute war dann die andere Seite dran. Es lief eigentlich alles genauso wie beim ersten Mal. Bei der Betäubung hatte ich nur einen kurzen Schreckmoment. Beim Einführen der Spritze in den Unterkiefer spürte ich ein schlagartiges Kribbeln in Unterlippe, Kinn und der rechten Wange. Da habe ich natürlich gleich gedacht, er hat jetzt den Nerv erwischt. Das hat sich aber Stand jetzt nicht bewahrheitet, habe in den genannten Bereichen wieder fast 100% Sensibilität.
Das Setzen der Spritzen kam mir dieses Mal noch ekliger und unangenehmer vor, ich war also froh als das getan war. Die OP verlief dann wieder ohne Probleme. Nach der OP war ich dann etwas besorgt, weil die Wunde noch eine längere Zeit nachgeblutet hat (ca. 2,5 Stunden), mittlerweile hat sich aber auch das gelegt und es blutet nicht mehr. Also scheint es, als ob diese Heilung auch wieder problemlos verlaufen sollte. Das Einzige was mir noch ein bisschen Sorgen macht ist folgendes: Ich habe vorhin – nachdem die Blutung vorbei war – gemerkt, dass so neben der Wunde etwas weißes hevorsticht. Es sieht auch nicht aus wie der öfter genannte Wundbelag, der zur Heilung gehört, sondern es sieht eher aus wie ein Pickel. Ich hoffe mal, das erledigt sich von selbst und endet nicht in einem Abszess o.ä.
Genaueres weiß ich dann am Donnerstag, da gehe ich wie beim ersten Mal auch zur Kontrolle zu meinem Zahnarzt und frage dann gleich mal nach.

Fazit: Man kann jetzt natürlich nicht von meinem Beispiel auf die Allgemeinheit schließen. Ich hatte wahrscheinlich einfach Glück damit, dass es bei mir so problemlos verlief und ich keine Nebenwirkungen oder Komplikationen hatte. Ich bin jetzt froh, dass ich es geschafft habe. Denn nochmal möchte ich sowas auf keinen Fall machen.
Geht also unvoreingenommen an die Sache ran und lasst den Dingen einfach ihren Lauf. Es ist vieles nicht so schlimm, wie es sich immer anhört. Und wenn mal etwas nicht ganz gerade verläuft, hilft einem der Arzt es wieder gerade zu biegen.



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