Tom, 27 (Raucher): Panik wegen Internetrecherche

Tom, 27 (Raucher): Panik wegen Internetrecherche

Hallo zusammen,

meinen ersten Weisheitszahn wurde mir bereits vor ein paar Jahren gezogen. Damals wurde die entsprechende Stelle im Unterkiefer nur durch eine Spritze betäubt. Das ganze verlief recht schnell, da mein damaliger Zahnarzt ebenfalls in der Oralchirurgie tätig ist. Während der ca. 20 Minuten andauernden Prozedur, wurden meine Ohren durch die erschreckendsten Geräusche beschallt. Das waren die schlimmsten Minuten meines Lebens!

Nun mussten bei mir auch die letzten drei Weisheitszähne weichen. Einer war schief gelagert und kariös, ein anderer schon über sein Ziel hinausgewachsen. Den letzten habe ich dann einfach so entfernen lassen, bevor er später Probleme macht.

Mein jetziger Zahnarzt hat mich an einen Kieferchirurgen überwiesen und mir direkt die Betäubung durch den sogenannten Dämmerschlaf empfohlen. Der Termin war schnell gemacht, lag jedoch einen Monat in der Zukunft. Genug Zeit für mich, mich im Internet über alle Möglichen Horrorgeschichten zu informieren. Ich hatte am Ende soviel Panik vor dem Eingriff, dass ich am liebsten alles abgesagt hätte. Es gab vorab auch keine Vorgespräche mit dem Arzt (Ich hab allerdings auch nicht gefragt…).

Fünf Minuten vor der angesetzten Zeit kam der Arzt herein und ich hatte noch die Gelegenheit im einige mir auf der Seele brennende Fragen zu stellen. Jedenfalls hatte ich das vor 😉 Ich stellte ihm die Frage nach den Nebenwirkungen des eingesetzten Betäubungsmittels (laut Internetauftritt: Dormicum®, Midazolam®).

>>“Bei jeder Betäubung können Nebenwirkungen auftreten, aber darauf kommt es gar nicht an. Es kommt nur darauf an ob sie eine brauchen ;)“<< (ungefährer Wortlaut)

Da war ich erstmal Baff. Anscheinend sollte ich nicht mit dem sonst üblichen ärztlichen Geschwafel, mit dem sowieso ein normaler Mensch nicht anfangen kann, abgefrüstückt werden? Ich hab mich dadurch direkt für den Dämmerschlaf entschieden. Die Kanüle war schnell im Arm und keine 2 Minuten später…..

„Hallo, alles in Ordnung? Sie können jetzt wieder nach Hause“

Tatsächlich habe ich keinerlei Erinnerungen an den Eingriff, an Spritzen, Geräusche oder sonstwas. Ich konnte einfach Aufstehen und mich von meiner Begleitperson nach Hause fahren lassen. Es gab noch Rezepte (Schmerzmittel, Antibiotikum, Chlorhexamed), eine AU und ein Infoblatt (was soll ich tun oder nicht tun). Auf dem Parkplatz habe ich dann erstmal gemerkt das ich eine OP hatte und einen Schwall Blut im Beet hinterlassen.

Soweit so gut 😉

Am Abend nach dem Eingriff konnte ich nicht einmal eingeweichtes Toast kauen.
Am zweiten Tag nach der OP konnte ich mir schon wieder eine Pommes gönnen. Blutspuren im Speichel waren ab dem Abend Geschichte.
Nach 4 Tagen habe ich mir die erste Zigarette gegönnt und sie zur Hälfte entsorgt. Vllt. höre ich nun nach 10 Jahren Qualmerei endlich auf 🙂

Ich habe bis zum vierten Tag jeweils zwei Schmerztabletten eingeworfen. Die ersten zwei habe ich sie gebraucht, danach war es ein leichter aber andauernder Schmerz, auf den ich einfach keine Lust hatte.

Morgen ist Tag Nr. 6 und ich habe einen Termin um die Fäden ziehen zu lassen.
Die Schmerzen und dicken Wangen sind weg, ich habe mein erstes Workout hinter mir und kann die Panik vor dem Eingriff nur als total unnötig Empfinden.

Ich kann jedem, der diese Prozedur noch vor sich hat nur raten: Nutzt den Dämmerschlaf.

PS: Aufgrund meiner gemachten Erfahrungen mit der eigenen Recherche, hoffe ich natürlich, das Niemand diesen Erfahrungsbericht liest. 😉



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