Am 21. Februar 2013, hatte ich das „Aufklärungsgespräch“, wenn man das überhaupt Gespräch nennen kann. Bei der Anmeldung, bekam ich den Aufklärungsbogen zum durchlesen, als ich dann dran war, kam der Kieferchirurg rein, meinte das man das ganze unter Örtlicher Betäubung machen kann oder Vollnarkose (197 €). Da ich nicht mal eben 197 € habe und ich das ganze nicht unnötig hinaus zögern wollte, entschied ich mich für die Örtliche Betäubung. Ich muss sagen, hätte ich mal lieber Vollnarkose gewählt.
Es wurde ausgemacht, dass ganze in einem zu machen, dann hätte ich es hinter mir. Resümee des „Gesprächs“ ich war nach 5 Minuten wieder draußen, mit dem Termin am 26. Februar 2013 zur Weisheitszahn Extraktion. Bei mir war es der Fall, dass ich „nur“ drei Weisheitszähne habe, zurückblickend hätte ich mir gewünscht zu dem Teil der Menschen zu gehören die überhaupt keine Weisheitszähne haben.
Der Dienstag rückte immer näher, am morgen des 26. bin ich noch voller Elan aufgestanden, habe meine Tochter für den Kindergarten fertig gemacht, hingebracht und mich anschließend auf den Weg zum Kieferchirurgen gemacht, je näher ich der Praxis kam, desto mehr Panik stieg in mir hoch (und ich bin weiß Gott kein Mensch der Angst vorm Zahnarzt hat) und meine Hände wurden immer schwitziger.
Oben in der Praxis angekommen, konnte ich gleich in den hinteren Flur gehen, wo die Behandlungsräume sich befinden. Es war schon viel los, der Patient vor mir, wurde aus dem Behandlungsraum geschoben, der raum wurde kurz gereinigt und schon wurde ich aufgerufen. Der Kieferchirurg kam rein, begrüßte mich kurz, sagte wir machen erst mal die linke Seite, auf der sich zwei Weisheitszähne befinden und schauen dann ob wir die andere Seite auch heute machen…und schwups hatte ich das grüne Tuch auf meinem Gesicht und er fing schon an mir die Betäubungen zu setzen (10 Stück, für zwei Zähne).
Die Betäubungen waren gerade gesetzt und er fing schon an und schnitt oben auf, fräste den Knochen ab und hebelte den Zahn raus…da dachte ich mir noch „Oh, Super das geht aber schnell“. Aber von wegen, was danach kam, war der Horror für mich, er schnitt unten auf, fräste den Knochen, dann stimmte irgendwas mit seinem Fräskopf nicht und mir lief immer mehr das Blut in den Hals und musste es schlucken, was zur Folge hatte, dass mir schlecht wurde und ich mich erst mal schön übergeben musste.
Währenddessen wurde dann der Fräskopf ausgetauscht, als ich dann wieder unter dem grünen Tuch lag und er weiter machen will, sagt die Helferin, mal schauen ob das so funktioniert oder ob der Fräskopf uns gleich um die Ohren fliegt -.-. Trotz Betäubung merkte ich wie er den Knochen abfräste, dann hebelte er wieder es knirschte und knackte, aber nichts tat sich, er fräste wieder weiter, versuchte wieder zu hebeln, abermals tat sich nichts, nach mehrmaligem hin und her zwischen Fräsen und hebeln, klappte es dann endlich, es war wie eine Erleichterung, zu spüren wie der Zahn raus war. Er entschied dann nicht weiter zu machen, sondern das ganze um ein bis zwei Tage zu verschieben, bis der dritte Weisheitszahn entfernt wird.
Den nächsten Tag musste ich zur Kontrolle um zu schauen wie die Wunden aussehen, alles war in Ordnung. Es wurde dann ein Termin vereinbart für den nächsten Tag, 28. Februar 2013 um den dritten und somit letzten Weisheitszahn zu entfernen.
Der nächste Tag kam und diesmal hatte ich eine Stunde früher den Termin als wie beim letzten mal, schon am Morgen zuhause hatte ich vor lauter Panik und Angst einen Heulanfall. Ich kam nun in der Praxis an, mit dem Wissen, was nun auf mich zukommen wird. Ich wurde aufgerufen, kam in den Behandlungsraum, und das ganze wieder von vorne, kurze Begrüßung, Tuch aufs Gesicht und schon bekam ich die Betäubungen (5 Stück).
Er fing an, machte den Schnitt und fräste am Knochen rum und wie auf der anderen Seite auch schon merkte ich das Fräsen am Knochen. Auf der rechten Seite dauerte es noch länger als wie auf der linken Seite, die linke Seite war in 45 min. fertig für zwei Zähne, die rechte Seite allein dauerte schon 45 min., wieder hebelte und fräste er im wechsel, ich dachte er bricht mir den Kiefer, so sehr hat er drückt, es knackte wieder und knirschte, er fräste weiter immer und immer wieder, bis es auf einmal wie ein Stromschlag gab…da konnte ich dann nicht mehr und konnte meine Tränen nicht mehr unterdrücken, aber der Zahn war endlich raus.
Danach hat er sich dann das erste mal wirklich Zeit genommen, und hat mir dann am Zahn gezeigt, wieso ich einen „elektrischen Schlag“ spürte, an dem Zahn lag der Nerv direkt an und er hat beim heraushebeln mit am Nerv gezogen. So einen fiesen Schmerz hatte ich noch nicht mal bei der Geburt meiner Tochter! Lieber nochmal ein Kind zur Welt bringen, als wie nochmal Weisheitszähne entfernen lassen.
Oben links, wo es schnell ging hab ich keinerlei Schmerzen oder Schwellungen, aber unten links und rechts, hat sich mittlerweile wie ein „Ei“ gebildet und ist geschwollen. Alle 6 Stunden zwei Ibuprofen und die Schmerzen sind zu ertragen und natürlich immer schön kühlen, kühlen und nochmals kühlen.
Mein Ernährung momentan Suppe und Pudding, alles was ohne kauen schön runter rutscht. Am Donnerstag 07. März 2013, soll dann der Faden gezogen werden. Nur oben wurde genäht, unten ist alles offen. Und dadurch, dass er auf der rechten Seite mit am Nerv gezogen hat, ist dort alles taub bis nach vorne zur Unterlippe. Ich hoffe doch, dass sich das wieder normalisiert, denn dazu hat der Kieferchirurg bis jetzt nichts gesagt, ob sich das wieder geben wird!