Ich bin 21 und war vor etwa 9 Tagen bei einer Zahnärztin weil ich am linken unteren Weisheitszahn, der bereits am rauskommen war, eine Entzündung hatte. (Ziemlich typisch für Problemzähne). Bei der Ärztin (freundlicherweise auch ohne Termin eine schnelle Analyse bekommen) wurde per Röntgen festgestellt, dass beide Unterkiefer-Weisheitszähne keinen Platz hätten und nur Probleme verursachen würden.
Geraten wurde mir zu einer Entfernungs-OP bei einem Kiefer- und Gesichtschirurgen, welche ich eine Woche später (vor etwa 53 Stunden also etwas über 2 Tagen) in Anspruch genommen habe.
Die Praxis des Chirurgen ist etwas Fließbandmäßig aber bisher habe ich einen rückblickend recht akzeptablen Eindruck bezüglich der OP.
Gespritzt wurde bei mir 4x auf jeder Seite, weil das von der Zeit her nicht reichte wurde auf jeder Seite nochmal jeweils 2x nachgespritzt. Es ging auch sehr schnell mit der OP los, da konnte ich garnicht gucken.
Die Lage der Zähne war bei mir zum Glück unproblematisch und die OP selbst dauerte nicht länger als 10 Minuten. Danach war ich etwas baff aber wie schon gesagt – keine Schmerzen. Mir wurden 4 kleine Mullbinden-Pads mitgegeben (2 hatte ich direkt nach der OP im Mund), die ich pro Seite jeweils stündlich wechseln sollte.
Von Kamillentee, antiseptischer Mundspülung und Milchprodukten wurde mir ausdrücklich abgeraten. Die Fäden sollen selbstlösend sein und sich nach 2 Wochen nicht mehr auffinden lassen, zu diesem Zeitpunkt wurde mir auch ein Untersuchungstermin bei einem Zahnarzt angeraten.
Milchprodukte haben bei vielen Antibiotika eine Wirkungsminderung und dürfen daher nicht verzehrt werden (Hier geht es um chemische Reaktionen Calcium -> Komplexbildung; habe ich im Internet herausgefunden).
Achtung: Viele Tütensuppen haben Mager- oder Vollmilchpulver, das sollte man meiden.
Das hängt aber wohl von den jeweiligen Antibiotika ab, bitte unbedingt die Packungsbeilage lesen!
Das Ibuprofen nehme ich beim Essen (1-1,5 400mg Tabletten) die Antibiotika nach dem Essen. Übrigens nehme ich ein Magenschutzmittel (Pantoprazol) jeweils ein mal morgens vor dem Essen, das mindert die möglichen Nebenwirkungen des Ibuprofens.
Ich esse nur Tütensuppen, Babybrei (Achtung, einige davon auch wieder mit milch; Generell nicht besonders lecker, eventuell nachsalzen sonst schmeckt es wirklich ekelhaft) und trinke Karottensaft.
Nun sind – wie oben schon geschrieben – etwa 53 Stunden nach der OP vergangen und ich werde wohl bis übermorgen versuchen den Kiefer zu schonen, zum Glück ist ja Wochenende.
Die Schwellung ist noch immer da aber nicht unbedingt auf ihrem Höhepunkt, denke ich. Ich kühle nur noch wenig, ab und zu bei Bedarf.
Die letzten 2 Nächte schlief ich aufrecht und eigentlich ganz gut (auch wenn das sonst gar nicht mein Fall ist). Nachts stelle ich mir immer einen Wecker und nehme nochmal 1/2 oder 1 Ibuprofen 400mg, je nach Bedarf (dient auch der Abschwellung) und kühle ggf. nochmal.
Dank dem Magenschutzmittel erwarte ich keine zu großen Nebenwirkungen durch das Ibuprofen und werde es wohl nach 4 Tagen langsam absetzen, wenn die Schmerzen nicht zu groß werden, mal sehen.
Das Zähneputzen ist bisher kein großes Problem, ich benutze seit dem 1. Tag meine Elektrozahnbürste vorne am unteren Kiefer (bis ungefähr 4-6 Zähne links und rechts), möglichst ohne einen Faden zu erwischen und oben so gut wie komplett (so wie ich hinten eben rankomme) – Die Chirurgische Praxis hat mir auch gesagt, es würde keine Probleme machen. Spülen soll ich nur mit Wasser und das tue ich fleißig nach dem Essen und Zähneputzen.
Wie sich das ganze weiterentwickelt werden wir sehen, vielleicht berichte ich dann wieder.
Nochmal die Zusammenfassung wie ich die Medikamente nehme:
8 Uhr Magenschutzmittel, 8:15 Uhr Essen, 8:30 Antibiotika Dann wieder um 14 Uhr und um 20 Uhr das selbe (außer Magenschutzmittel, das darf man nur 1x täglich).
Gruß
PS: Warum mir vom Kamillentee abgeraten wurde weiß ich leider nicht, auch bei der Mundspülung (Chlorhexamed 0,2%) verstehe ich nicht, warum die nicht genommen werden darf. Vielleicht wegen Wechselwirkungen zu den Antibiotika?
1 Kommentare zu Eduard, 21: Alles halb so wild