Manu, 22: Alle vier, Lokalanästhesie (ausführlich)

Manu, 22: Alle vier, Lokalanästhesie (ausführlich)

Hallo zusammen,

mir wurde schon vor vier Jahren zum ersten Mal gesagt, dass ich mir meine Weisheitszähne entfernen lassen soll, da vor allem die unteren um 45 Grad (links) bzw. 90 Grad (rechts) verdreht liegen und daher einen ziemlichen Druck auf die anderen Zähne ausüben. Da ich in der Folge jedoch keine Probleme hatte, habe ich diese OP noch geschoben. Als ich jedoch im Januar bei einem anderen ZA war (ich hatte in der Zwischenzeit den Wohnort gewechselt), und mehrere kleine Löcher festgestellt wurden, wurde mir erneut dazu geraten, die 8er entfernen zu lassen, weil die Karies wohl von ihnen ausging (ich kam mit der Zahnbürste nicht an alle Stellen).
Deshalb habe ich einen Termin ausgemacht bei dem Kieferchirurgen, an mich mein ZA überwiesen hatte. Dieser hat sich dann meine Zähne und das Röntgenbild angesehen und meinte, die unteren liegen nicht ganz unproblematisch und müssen auf jeden Fall raus, die oberen dann am besten gleich mit. Dann habe ich einen Termin am 18. Mai bekommen.
Die Aufregung vor der OP hielt sich bei mir in Grenzen, ich hatte mich zuvor mit Apfelmus und Kartoffelbrei eingedeckt und fuhr zum Chirurg. Nach kurzer Wartezeit ging es dann auch los. Mir wurden insgesamt 12 Spritzen gesetzt, die ich als leicht unangenehm empfand. Nach ein paar Minuten und dem Umzug in das OP-Zimmer lag ich dann mit komplett taubem Mund auf der Liege und verkabelte mich mit einem Ohr mit meinem iPod. Dann fing die eigentliche OP an. Die beiden oberen gingen wirklich sehr schnell (5 Minuten pro Zahn), während er bei den unteren recht lange den Knochen mit dem Bohrer abtragen musste und die Zähne dann in kleinere Einzelteile zerbrochen hat. Lediglich beim linken unteren Zahn verspürte ich hier und da sehr leichte Schmerzen, die aber nicht weiter schlimm waren. Der Arzt war sehr einfühlsam und nett und hat mich während der OP über jeden Schritt aufgeklärt, was ich als sehr beruhigend empfand. Nach insgesamt 55 Minuten war ich dann vernäht und somit die OP abgeschlossen. Mir wurde Ibuflam 600 und Clindamycin (für fünf Tage) verschrieben, weil eine mögliche Infektion aufgrund der Nähe der unteren Zähne zum Gesichtsnerv sehr fatal wäre. Dann wurde ich entlassen und bin mit der U-Bahn nach Hause gefahren.

Die Schmerzen waren am OP-Tag recht heftig, sodass ich drei Ibu 600 gebraucht habe. In der Nacht konnte ich einigermaßen schlafen. Ich habe immer wieder viel gekühlt, gerade auf der linken Seite ist meine Wange dennoch recht stark angeschwollen. Zähneputzen konnte ich bereits wieder (die vorderen Zähne).
Am zweiten Tag nahm ich noch zwei weitere Ibu 600, um die Schmerzen im Griff zu behalten. Ernährt habe ich mich vor allem von Kartoffel- und Grießbrei sowie von Apfelmus und Pudding. Außerdem war ich an diesem Tag nochmal zur Kontrolle beim Chirurgen, dieser meinte, es sieht alles sehr gut aus.
Ab dem dritten Tag musste ich kein Schmerzmittel mehr einnehmen, und langsam konnte ich auch wieder etwas festere Nahrung zu mir nehmen und auch die hinteren Zähne mit einer weichen Bürste putzen.
Am vierten Tag (heute) ist die Schwellung schon leicht zurückgegangen und ich fühle mich mit jeder Stunde etwas fitter.
Bis morgen Abend muss ich noch das Antibiotikum einnehmen, und in einer Woche werden dann die Fäden gezogen.

Alles in allem ist die OP bei mir trotz der einigermaßen komplizierten Lage der Zähne recht gut verlaufen, die Schmerzen waren zwar eine Weile recht stark, aber mit Ibuprofen gut in der Griff zu bekommen. Ich bin aber auch froh, dass ich es nun hinter mir habe.

Noch ein Tipp von meiner Seite: holt Euch die Mundspülung „meridol med“ mit Chlorhexidin, diese wirkt antiseptisch. Es ist einfach ein gutes und beruhigendes Gefühl, wenn man weiß, dass etwaige Bakterien, die sich an den Wunden angesammelt haben könnten, durch die Spülung abgetötet werden. Außerdem hinterlässt sie ein frisches Mundgefühl 🙂

Ich würde die OP wieder machen lassen. Also nur Mut, Ihr schafft das schon!



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