Jenny, 33: Auch wenn alles schief geht, nicht sooo schlimm

Jenny, 33: Auch wenn alles schief geht, nicht sooo schlimm

Meine Weisheitszähne wurden in drei „Etappen“ gezogen. Ursprünglich sollten beide links und beide rechts zusammen raus. Bei meinem ersten Termin sagte man mir dann, dass bei meinen unteren Weisheitszähnen die Nerven sehr dicht an den Wurzeln verlaufen und dass das Risiko da ist, die Nerven zu verletzten und/oder dauerhaft zu schädigen. Ich solle lieber noch warten, bis die Zähne weiter rauskommen. Also wurde aus dem Termin für: beide links ziehen, ein beide oben ziehen.

Ich hab mir fast in die Hosen gemacht, weil ich wirklich ein Schisser bin. Aber: nach 5 Minuten waren beide draußen, es gab keinerlei Probleme und die Schmerzen danach waren auch nicht schlimm.
Am Unangenehmsten war das „Siffen“ der offenen Wunde.

Jahre später (ich inzwischen über 30), fingen die unteren Weisheitszähne an, Ärger zu machen. Mussten also raus. Von den Nerven hatten die sich kein Stück entfernt also ging ich zum Kieferchirurgen, die dann ein CT vom Kiefer anfertigten, damit man die Nerven nicht trifft.

Ich habe daraufhin einen Termin für beide Biester auf einmal bekommen. Die Spritzen waren ziemlich ekelig, das muss ich ja sagen. Aber das geht schnell vorbei. Und dann begann das Gemetzel. Die rechte Seite erwies sich als unkooperativ, der Zahn wollte einfach nicht raus. Ich hatte das volle Programm: Zahnfleisch schnibbeln, Knochen fräsen (vom Gefühl her wie ein normaler Bohrer, aber es riecht fieser) und dann musste der Zahn in viele kleine Stückchen zerlegt werden. Die Zahnärztin meinte schon: es tut mir so leid, aber ich muss jetzt weitermachen, mitten drin aufhören geht nicht. Ich verschwand derweil immer weiter im Behandlungsstuhl. Die Geräusche sind echt fies, und das Rumgedrücke und Gezerre ist auch unangenehm. Es musste sogar nachgespritzt werden.

Im Endeffekt stellte sich heraus, dass bei einem Zahn die Wurzeln unten zusammengewachsen waren und er deshalb so fest saß. Ich saß für einen Zahn rund ne Stunde auf dem Stuhl. Danach sagte die Zahnärztin, dass die andere Seite wann anders gemacht werden soll, weil weder sie noch ich noch Kraft dafür hätten. Und dafür empfahl sie mir ne Vollnarkose, falls es wieder so schlimm würde.

Noch auf dem Stuhl musste ich ne IBU 800 nehmen. Und ich bekam ne Spritze mit, mit der ich gezielt dieses Mundwasser in das Loch im Kiefer spülen musste.

Und nun das Gute: Ich hab die Zahnärztin gefragt, ob das der „worst case“ war, oder es noch schlimmer werden könne. Sie sagte: nee, das war schon der worst case. Daraufhin entschied ich mich dafür, den zweiten Zahn auch ohne Vollnarkose ziehen zu lassen, denn:

Es war alles aushaltbar. Sicher war ich irgendwann mit den Nerven am Ende und es war unangenehm und anstrengend, aber das alles war schnell vergessen, die Wunder heilte super, die Schmerzen hielt ich mit Ibuprofen gut im Schach und rückblickend war alles halb so wild.

Der letzte Zahn unten ging auch vollkommen problemlos. Und es wurde kein Nerv erwischt.

Also, an alle Angsthasen (so wie ich einer bin): „Unangenehm“ ist das Schlimmste, was ich dazu sagen kann. Es ist unangenehm und anstrengend, aber das geht vorbei. Und das Ganze hatte ich nur bei einem von vier Zähnen. Der Rest: Kein Thema.

Nach der OP Immer schön mit dieser Mundspülung spülen und kühlen, kühlen, kühlen, dann ist alles bald vergessen 🙂



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