Kati, 27: Ich würde es nicht wieder machen

Kati, 27: Ich würde es nicht wieder machen

Zuerst muss ich sagen, dass ich bereits jahrelang die Entfernung meiner Weisheitszähne vor mich hergeschoben habe. Ich wollte nie oder hatte einfach auch keine Zeit dafür. Doch da sich die Zähne hinten immer mal wieder leicht entzündeten, erschien es mir langsam doch sinnvoll nicht mehr ewig zu warten sondern es einfach mal hinter mich zu bringen.

Nun suchte ich einen Chirurgen (bzw. eine ganze Klinik mit Chirurgen…), die in meinem Umkreis die besten Rezensionen hatten, was für mich auch im Nachhinein betrachtet eine sehr gute Entscheidung war, da diese nicht nur äußerst kompetent sondern auch empathisch und fürsorglich waren.

Ich entschied mich für eine Sedierung, also Dämmerschlaf, um nicht alles mitzubekommen. Eigentlich wollte ich lieber eine Vollnarkose, aber das war leider dort sehr teuer. Vom Dämmern habe ich mir jedenfalls mehr erhofft. Ich habe trotzdem fast alles mitbekommen, die Geräusche, den Druck beim Raushebeln… Selbst die Gespräche zwischen Chirurgin und Schwester konnte ich verfolgen. Zumindest verging die Zeit sehr schnell. Die fast 2 Stunden kamen mir eher wie 30 Minuten vor. Bis hierhin war auch alles noch völlig in Ordnung.

Zuhause hatte ich dann aber die ersten Horrorerlebnisse. Den Blutgeschmack, den ich eine Weile im Mund hatte, habe ich zuerst auf die OP geschoben und mir gedacht, dass dieser schon vergehen würde. Dass ich eine offene Blutung hatte, habe ich leider erst viel zu spät mitbekommen. An dieser Stelle möchte ich jedem, der das hier liest, den Rat geben, niemals Blut zu schlucken. Mir wurde unglaublich schlecht, bis ich mich übergeben musste und dort fast nur Blut war. Mir ging es furchtbar. Ich hatte vorher ja schon kaum essen und trinken können und alles, was ich mir runtergezwängt hatte, kam wieder raus.

Ich wusste, ich brauchte einen Arzt, aber es war bereits abends und niemand fühlte sich am Telefon zuständig. Als es nicht besser wurde und ich auch mit einem Tupfer die Blutung nicht stoppen konnte, bin ich in der Nacht noch in die Notaufnahme. Bis auf ein zu niedriger Blutdruck konnte allerdings nichts festgestellt werden, sodass ich um 3 Uhr nachts wieder gehen sollte…

Die nächsten Tage wurde es konstant besser, auch wenn ich noch tagelang wegen dem geschluckten Blut mit Durchfall zu kämpfen hatte. Auch wenn meine Chirurgin sagte, ich könne nach 24 Stunden wieder rauchen, habe ich tapfer 4 Tage ohne durchgehalten. Trotzdem kam es nach einer Woche so, dass bei einem Zahn eine Entzündung festgestellt wurde. Ich hatte zwar keine Schmerzen, aber toll fand ichs trotzdem nicht. Man legte mir einen Streifen in die Wunde, nachdem man einmal durchgespült hatte. Das schmeckte nicht schön, aber was muss, das muss.

Heute, 10 Tage nach der OP, wurde die Wunde offen gelegt und es solle ohne den Streifen weiter verheilen. Ich muss nach jedem Essen mit einer komischen Spritze die Wunde ausspülen. Ich habe an der Seite immer noch eine leichte Schwellung und ich kann immer noch nicht essen, was ich gerne möchte, weil mein Kiefer nicht mit macht. Auf meine Frage, wie lange das alles dauert, bekam ich die Antwort, dass das ne Weile dauern könnte und es nicht nach einer Woche wieder verheilt sein wird. Super Sache… Da war ich echt den Tränen nahe.

Alles in allem bin ich froh, dass ich mich für alle 4 auf einmal entschieden habe, damit ich nicht noch einmal da durch muss. Wenn ich gewusst hätte, was auf mich zukommt, hätte ich die OP aber wahrscheinlich nicht gemacht.



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