Lennart, 21: Hab´s hinter mir!

Lennart, 21: Hab´s hinter mir!

Ich habe mich fast ein ganzes Jahr davor gedrückt, mir die WZ entfernen zu lassen. Nicht aus Angst, sondern aus Faulheit und Bequemlichkeit. Vor drei Tagen hatte ich dann letztlich doch den Termin für die OP. Bei mir mussten nur die beiden Unteren raus. Ich hatte nie schlechte Erfahrung mit Zahnärzten, OPs oder generell Angst vor Eingriffen wie Diesen, weshalb ich mich dazu entschied, auf jegliche Art von Beruhigungsmethoden während der OP zu verzichten. Es gab ja die Vollnarkose (150€) oder Beruhigungsspritze (30€). Ich bekam also nur die örtliche Betäubung im Mund.

Ich kam pünktlich morgens zum Termin, als ich dann direkt in ein Zimmer geschickt wurde und mich auf eine dieser OP-Liegen legen sollte. Da musste ich dann eine halbe Stunde ausharren! Ich war ja vor der OP nicht wirklich aufgeregt aber in diesen 30 Minuten hat man zu viel Zeit um über evtl. Risiken und Unfälle bei der OP nachzudenken, sodass ich doch etwas aufgeregter wurde.

Die OP dauerte etwa eine halbe Stunde. Man hat gemerkt, dass meine beiden Kollegen nicht einfach zu entfernen waren, der Chirug hatte ordentlich zu kämpfen damit. Also zersägte und brach er die Zähne, um sie einfacher heraus zu heben. Während der kompletten OP hatte ich aber keinerlei Schmerzen. Dadurch dass ich aber durchgehend bei vollem Bewusstsein war, bekam ich natürlich die extrem schrillen Säge-Geräusche und das Zersplittern und Brechen meiner Zähne mit, was einigermaßen unangenehm aber nicht unerträglich war. Dann war es auch schon vorbei und der Arzt nähte die Wunde, legte jeweils einen Medizinstreifen in die Wunde und schickte mich nach Hause.

Zuhause angekommen empfand ich die Betäubung des Mundbereiches total nervig und unangenehm, verschwand aber dann nach etwa 3 Stunden. Gegessen habe ich dann erstmal gar nichts und Abends dann etwas Babybrei, Joghurt und Tee. Ich nehme seit der Operation drei mal am Tag Ibuprofen, die (scheinbar) sehr gut wirken, denn Schmerzen hatte ich nämlich überhaupt keine. Was mir aber dafür schnell aufgefallen ist, ist dass diese Medizin- oder Jodstreifen extrem wiederlich schmeckten. Dieser Geschmack ist kaum auszuhalten und wurde immer intensiver, von Stunde zu Stunde. Der zweite negative Punkt ist der Hunger. Ich esse selten aber viel und gerne. Hatte dementsprechend durchgehend schlechte Laune, weil ich zu wenig Proteine, Eiweiß und Kohlenhydrate aufgenommen habe. Was hätte ich dafür gegeben, eine Pizza, ein Schnitzel oder meinetwegen trockene Nudeln ohne Soße zu essen… Aber nix da. Apfelmuß, Babybrei und Suppe standen bei mir auf der Speisekarte.

Ich bin mittlerweile bei Tag 3 nach der OP und hier ist mein Fazit:
Die OP an sich ist überhaupt nicht schlimm und wenn man keine panische Angst vor OPs hat, empfehle ich die örtliche Betäubung statt irgendwelchen Narkosen. So spart man Geld und behält trotzdem Kontrolle und Bewusstsein über seinen Körper. Danach sollte man im regelmäßigen Rhythmus die Schmerztabletten nehmen, dann ist man auf der sicheren Seite, was Schmerzen angeht. Tja und für den Rest ist halt eben der Körper zuständig, da kann man selbst gar nicht mal so viel machen. Ich sag immer: Abwarten und (wortwörtlich) Tee trinken! 😉



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