Meine letzte Weisheitszahn-OP fand im März 2010 statt. Meine Angst vor dem Eingriff war allerdings unbegründet. Dem Eingriff ging zunächst ein gesondertes Beratungsgespräch voraus, bei dem insbesondere über eventuell eintretende Komplikationen aufgeklärt wurde. Aus haftungstechnischen Gründen muss jedoch vorher eine Einwilligungserklärung des Patienten vorliegen, die ich in jeden Fall unterschreiben sollte.
Der Eingriff wurde an einem Donnerstag morgen eingeleitet. Ich bekam drei Spritzen, daraufhin war die betroffene Seite betäubt. Von dem chirurgischen Schnitt im Zahnfleisch und dem Freilegen des Knochenstücks, in dem der Zahn verankert war, spürte ich durch die Narkose überhaupt nichts. Lediglich das Herausbrechen des Zahns war etwas unangenehm. Man spürt generell keinen Schmerz bei der OP; das Entfernen des Zahns aus dem Knochen erzeugt aber einen sehr starken Druck, der natürlich trotz Betäubung wahrgenommen wird, da die Betäubung nur die Nerventätigkeit außer Kraft setzt. Da das Herausbrechen des Zahns je nach Lage einige Zeit in Anspruch nehmen kann, kann diese „Druckempfindungsphase“, wie in meinem Fall, gut zwanzig Minuten der OP in Anspruch nehmen. Der Zahn gibt jedoch irgendwann nach, dann hört auch der Druck auf. Die Wunde wurde bei mir provisorisch mit einem drahtähnlichem Faden vernäht. Der Eingriff war bei mir nach etwa fünfzig Minuten abgeschlossen. Ein Tupfer sollte die Sickerblutung auffangen, die irgendwann in den darauffolgenden Stunden zurückgehen sollte. Als besonders unangenehm habe ich dabei empfunden, dass die Sickerblutung bei mir vergleichsweise lange (ca. fünf Stunden) anhielt und ich in zwanzigminütigen Abständen die Tupfer wechseln musste.
Direkt nach der OP wies meine Wange schon eine Schwellung mittlerer Stärke auf, der Schmerz trat allerdings erst ein, als die Betäubung nachließ. Gegen die Schmerzen sollte ich eine Woche lang Ibuprofen nach ärztlicher Anweisung einnehmen, zusätzlich wurde mir wegen der drohenden Gefahr einer Kieferhöhlenentzündung ein Breitbandantibiotikum verschrieben. Ferner wurde ich darauf hingewiesen, die angeschwollene Stelle so oft wie möglich zu kühlen. Hierbei sollten jedoch keine Kühlpads aus dem Eisfach verwendet werden, da diese binnen kurzer Zeit die Haut durch extreme Kälte schädigen können. Mir wurde empfohlen, in halbstündlichen Abständen einen Waschlappen mit möglichst kaltem Wasser zu tränken und auf die Wunde zu legen.
Essen war am gleichen Tag schon möglich, allerdings nur „leichte“ Kost, dass heißt, Nahrungsmittel, die bestenfalls keine große Kautätigkeit des Kiefers erforderten, da sonst die Wunde wieder aufreißen kann. Als etwas nervig haben sich ein paar Tage nach der OP auch die Fäden erwiesen, mit denen die Wunde vernäht wurde. Da der Faden sehr unflexibel war, neigte er dazu, beim Essen, später auch beim vorsichtigen Zähneputzen, die Haut an der umliegenden Mundschleimhaut aufzuscheuern. Die Fäden konnten jedoch eine Woche nach dem Eingriff bereits entfernt werden, da die Wunde gut zugeheilt war. Nach diesem Termin folgten leidiglich zwei Kontrollbesuche, um zu überprüfen, ob die Heilung weiter gut verläuft.
Krankgeschrieben war ich direkt am Eingriffstag und an dem folgenden Freitag. Am Montag ging es mir bereits wieder so gut, dass ich arbeiten konnte. Die Schwellung ging jedoch erst langsam im Laufe der folgenden Woche nach dem Eingriff zurück.